Deutscher Exportkult ohne Ende und ohne Grundlage

Der leitende Wirtschafts­re­dak­teur der Süddeut­schen Zeitung, Alexander Hagelüken (»Lasst uns länger arbeiten!«, 2019) nutzte Ostern 2021 die Corona­krise, um einmal mehr zu behaupten, dass »wir Deutschen» »unsere Wirtschaft» und »unseren Wohlstand« nur durch den Export von Autos, Maschinen, Chemi­ka­lien usw. erhalten könnten. Dabei übertrieb er die wirtschaft­liche Bedeu­tung der Exporte.

Deutscher Export­kult ohne Ende und ohne Grund­lage weiter­lesen

Fünf Thesen zu #Thüringen

Das hyste­ri­sche Geschrei um die Ereig­nisse in Thüringen überschritt im Februar 2020 sämtliche Lärmschutz-Grenz­werte. Geht das Ganze auch eine Nummer bedäch­tiger? Ich versuch’s mal mit fünf Klarstel­lungen, die mir wichtig erscheinen.

  1. Kemme­rich ist kein Faschist, sondern ein Liberaler. Seine Wahl ist keine Macht­er­grei­fung. Er trachtet niemandem nach dem Leben.
  2. Höcke ist zwar ein Faschist, aber die AfD als Ganzes ist keine faschis­ti­sche Partei, sondern eine natio­nal­kon­ser­va­tive.
  3. Natio­nal­kon­ser­vativ zu sein wie die AfD ist schlimm genug. Alle Naziver­gleiche sind falsch, weil sie die Naziver­bre­chen verharm­losen. Die AfD ist vielmehr mit der Deutsch­na­tio­nalen Volks­partei (DNVP) zu verglei­chen.
  4. Der Landtag wurde so gewählt, wie er ist. Das haben wir als Demokraten zu respek­tieren. Die Wähler haben gespro­chen.
  5. Eine Auflö­sung des Landtags wäre eine Dummheit, weil bei Neuwahlen die AfD wahrschein­lich noch stärker wird. Das bitte aus Weimar lernen!
Fünf Thesen zu #Thüringen weiter­lesen

Ist Heimat eine faschistische Idee? Nee.

Thomas Ebermann und Thorsten Mense traten im Mai 2019 im Jugend­zen­trum FlaFla in Herford auf mit ihrem kabaret­tis­tisch-kommu­nis­ti­schen Programm „Heimat – eine Besich­ti­gung des Grauens“. Ebermanns Buch zum Thema heißt „Linke Heimat­liebe. Eine Entwur­ze­lung“. Ein bisschen Kritik.

Ist Heimat eine faschis­ti­sche Idee? Nee. weiter­lesen

AfD-Mitglieder aus Fußballvereinen ausschließen? Besser nicht.

“Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbre­chen.” (Dogma)

Die Kampf­pa­role der deutschen Antifa-Szene hat die Form eines Basta-Dogmas. Sie diente 201718 dazu, Partei­tage der natio­nal­kon­ser­va­tiven Partei AfD zu blockieren. Einen merkwür­digen Höhepunkt erlebte sie Anfang 2018 in dem Streit um den Fußball­verein Eintracht Frank­furt. Der Vereins­ma­nager Peter Fischer hatte gefor­dert, alle AfD-Mitglieder pauschal aus dem Verein auszu­schließen, mit dem Hinweis auf einen Satzungs­ar­tikel, der rassis­ti­sches Verhalten als vereins­schä­di­gend einstuft. Als er dafür angegriffen wurde, traten ihm organi­sierte Antifa­schisten zur Seite und begrün­deten das u. a. mit dem hier unter­suchten Dogma. Ich wider­spreche mit zwei Einwänden. AfD-Mitglieder aus Fußball­ver­einen ausschließen? Besser nicht. weiter­lesen

Wie Heino und Rammstein, Sonnen und Boxer zusammenpassen

Beim schwarz-rot-feurigen Kombi-Auftritt in Wacken fand 2013 zusammen, was zusam­men­ge­hört. Ein zeitge­nös­si­scher Gastbei­trag von Toni Kalver­benden (tonikal), passend zum Silves­ter­feu­er­werk.
Zunächst konnte man über die geniale Idee des meist­par­odierten deutschen Barden und die belei­digten Reaktionen schmun­zeln: Enzian-Heino, die 75jährige Sonnen­brille der Nation, hatte sich erlaubt, in seinem Album »Mit freund­li­chen Grüßen« zurück­zu­schlagen und Stücke der Rock- und Hip-Hop-Bands »Die Ärzte«, »Rammstein« und »Die Fantas­ti­schen Vier« zu covern. Daraus wurde im August 2013 ein gemein­samer Auftritt von Heino und Rammstein auf dem Metal-Rock-Festival in Wacken (Schleswig-Holstein). Zeit, sich genauer anzuhören, was die Herren da eigent­lich gesungen haben: eine merkwür­dige Mischung aus Boxrhythmus und Sonnen­kult. Toni Kalver­benden löst das Rätsel mit Hilfe des Philo­logen Victor Klemperer. Dabei kann Friedens­freunden das Lachen vergehen.

Wie Heino und Rammstein, Sonnen und Boxer zusam­men­passen weiter­lesen