Ist Negatives konsensfähiger als Positives?

Richard Häusler, Leiter der Berliner Beratungs­agentur Stratum Consult, agitierte im Mai und Juli 2023 gegen positiv formu­lierte Nachhal­tig­keits­ziele, also das UN-Programm eines »guten Lebens für alle«. Er verwies darauf, dass Menschen sehr unter­schied­liche positive Ziele verfolgen, und fragte: „Wie kommen wir also dazu, unter dem Ethos-Label „Nachhal­tig­keit“ ein einheit­li­ches Lebens­glück und ‑ziel für alle zu postu­lieren?“ Während positive Ziele kaum konsens­fähig seien, seien wir uns in der Regel schnell darüber einig, welche negativen Erleb­nisse und Gefahren wir vermeiden wollen. Dieser Ansatz prägt auch viele Kunst­werke. Ich stimme seiner Schluss­fol­ge­rung zu, nicht jedoch seiner anthro­po­lo­gi­schen Herlei­tung, und biete eine sozial­kul­tu­relle Alter­na­tive an.

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Herrmanns Heuchelei zum Schutz der Schützen

Im bayeri­schen Ort Langweid hat ein Sport­schütze im Juli 2023 mit seiner legal erwor­benen Mordwaffe drei Nachbarn erschossen. Der bayeri­sche Innen­mi­nister Joachim Herrmann (CSU) erklärte danach eiligst, man dürfe sich nun keines­wegs Gedanken über die Legalität von Mordwaffen in den Händen von Sport­schützen machen. Statt­dessen müsse man erst einmal heraus­finden, wieso der Täter derartig ausge­rastet sei: „In welchem Verein war er Mitglied? Wie hat sich das entwi­ckelt? Hat man vorher irgend­welche Probleme bei dem Täter erkennen können, dass er psychisch auffällig war?“ Was für eine Heuchelei!

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