Der Feind steht rechts

Ein linksliberaler Medientopos ist die Klage über die Spaltung der Gesellschaften, über unversöhnliche, oft moralisch durchwirkte Kontroversen, und oft werden Social Media und die berüchtigten Filterblasen dafür verantwortlich gemacht, die angeblich das Internet erzeugt. Abgesehen davon, dass diese Erklärungsversuche einander krass widersprechen – denn wenn wir wirklich in Filterblasen lebten, dann würden wir mit denen, mit denen wir uns streiten, nie zusammenstoßen –, abgesehen davon sind sie historisch einfach falsch. Die Spaltung geht auf Aktivitäten alter Männer in alten Medien zurück.

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Warum eine Versöhnung mit Trumpisten nicht möglich sein wird

Viele Beobachter fragen sich bang, ob Joe Biden als US-Präsident das heillos zerstrittene Land wieder wird einigen können. Geschickt geht er bereits auf die Republikaner zu, die sich von dem Rüpel abgesetzt haben. Es ist immer richtig, die gefährlichsten Gegner zu isolieren. Doch der Versuch, sich mit dem harten Kern der Trumpisten zu versöhnen, mit jenen 45 % der -ump-Wähler, die den Sturm auf das Kapitol befürworten, ist wohl zum Scheitern verurteilt und wäre auch politisch falsch. Aus drei Gründen – oder soll ich sie nach dem Vorbild von Konfuzius und Sokrates besser als Fragen formulieren? Mal ausprobieren…

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Ist Heimat eine faschistische Idee? Nee.

Thomas Ebermann und Thorsten Mense traten im Mai 2019 im Jugendzentrum FlaFla in Herford auf mit ihrem kabarettistisch-kommunistischen Programm „Heimat – eine Besichtigung des Grauens“. Ebermanns Buch zum Thema heißt „Linke Heimatliebe. Eine Entwurzelung“. Ein bisschen Kritik.

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AfD-Mitglieder aus Fußballvereinen ausschließen? Besser nicht.

„Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ (Dogma)

Die Kampfparole der deutschen Antifa-Szene hat die Form eines Basta-Dogmas. Sie diente 2017/18 dazu, Parteitage der nationalkonservativen Partei AfD zu blockieren. Einen merkwürdigen Höhepunkt erlebte sie Anfang 2018 in dem Streit um den Fußballverein Eintracht Frankfurt. Der Vereinsmanager Peter Fischer hatte gefordert, alle AfD-Mitglieder pauschal aus dem Verein auszuschließen, mit dem Hinweis auf einen Satzungsartikel, der rassistisches Verhalten als vereinsschädigend einstuft. Als er dafür angegriffen wurde, traten ihm organisierte Antifaschisten zur Seite und begründeten das u. a. mit dem hier untersuchten Dogma. Ich widerspreche mit zwei Einwänden. AfD-Mitglieder aus Fußballvereinen ausschließen? Besser nicht. weiterlesen

Ist Trump ein Faschist, ein Demagoge oder ein Populist?

Jakob Augstein sagte im »Freitag« vom 10.11.2016, Donald Trump sei ein Faschist. Die meisten deutschen Beobachter bevorzugten bislang das Epitheton Populist. Konrad Ege fand in der gleichen »Freitag«-Ausgabe die Bezeichnung »reaktionärer Demagoge«. Eigentlich komisch, dass das gute alte Wort »Demagoge«, das doch schon das gleiche sagte, nur schärfer, durch das zweischneidige, weich­gespülte Wort »Populist« verdrängt wurde. Aber zunächst zum Faschisten. Hat Augstein Recht? Ist Trump ein Faschist, ein Demagoge oder ein Populist? weiterlesen