Ist Politik ein schmutziges Geschäft?

Dilma Rousseff. Foto: Roberto Stuckert Filho/Presidência da República
Dilma Rousseff. Foto: Roberto Stuckert Filho/​Presidência da Repúb­lica

In meiner Kritik am Dünkel­dogma von der Politik als schmut­zigem Geschäft habe ich darauf hinge­wiesen, dass in der Geschichte viele Kampa­gnen gegen angeb­lich korrupte Politiker von konser­va­tiven oder faschis­ti­schen Gegnern der Demokratie ausge­gangen sind. Ein weiteres aktuelles Beispiel erleben wir gerade in Brasi­lien – und wieder ist eine Frau das Ziel der Kampagne.

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Politik? Nein, Haus- und Grundbesitz verdirbt den Charakter

Im Buch kriti­siere ich, anknüp­fend an Axel Eggebrecht, das konser­va­tive Dogma „Politik verdirbt den Charakter“. In dieser Form ist es nicht mehr üblich, aber sinngemäß geistert es weiterhin durch zahllose öffent­liche und private Debatten, etwa in der Form: „Politiker sind sowieso alle korrupt.“ Oder einfach in Form des gnadenlos schlechten Ansehens, dass der Berufs­stand des Politi­kers besitzt. Eggebrecht wider­sprach dem Dogma um 1980, indem er einen Satz des öster­rei­chi­schen Politi­kers Julius Raab aufgriff: „Nicht Politik verdirbt den Charakter, sondern schlechte Charak­tere verderben die Politik.“

Am ursprüng­li­chen Dogma ist natür­lich etwas dran, weil Politik mit Macht­kämpfen verbunden ist… Politik? Nein, Haus- und Grund­be­sitz verdirbt den Charakter weiter­lesen