Im bayerischen Ort Langweid hat ein Sportschütze im Juli 2023 mit seiner legal erworbenen Mordwaffe drei Nachbarn erschossen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte danach eiligst, man dürfe sich nun keineswegs Gedanken über die Legalität von Mordwaffen in den Händen von Sportschützen machen. Stattdessen müsse man erst einmal herausfinden, wieso der Täter derartig ausgerastet sei: „In welchem Verein war er Mitglied? Wie hat sich das entwickelt? Hat man vorher irgendwelche Probleme bei dem Täter erkennen können, dass er psychisch auffällig war?“ Was für eine Heuchelei!
Darauf wies Roman Grafe von der Initiative Keine Mordwaffen als Sportwaffen hin. Denn besagter Schützenminister Herrmann hat von 2015 an eine wirksame Verschärfung der EU-Waffenrichtlinie bekämpft, unter anderem den Vorschlag, eine Waffenerlaubnis nur Personen zu erteilen, die zuvor ärztlich untersucht wurden. Er hat also selber mit verhindert, dass man beim Täter von Langweid rechtzeitig psychische Auffälligkeiten erkennen konnte. Dazu hat Herrmann mit durchgesetzt, dass selbst halbautomatische Sturmgewehre, Waffen also, die für Massenmorde bestens geeignet sind, für Sportschützen weiter erlaubt sind.
Roman Grafe hat deshalb Mnisterpräsident Söder aufgefordert, den Waffenlobbyisten Herrmann als Innenminister zu entlassen. Grafe: “Der Sportschütze Joachim Herrmann stellt seit Jahren das Gruppeninteresse der Sportschützen über das Gemeinwohl-Interesse, hier: die Gewährleistung der Inneren Sicherheit, der er als Innenminister zuvorderst verpflichtet ist.”