88 Anti-Dogmen

Mischen Sie heute mal einen
hartnäckigen Glaubenssatz auf!

Dogmen wie „Kapital ist ein scheues Reh“, „Wer A sagt, muss auch B sagen“, „Der kleine Mann kann da gar nichts tun“, „Öko ist nur was für Reiche“, „Wer arbeiten will, findet auch Arbeit“ oder „Frauen heulen immer gleich los“ werden oft benutzt, um Diskus­sionen zu beenden, kriti­sche Fragen abzublo­cken und Herrschaft zu zemen­tieren. Wer sich das nicht länger gefallen lassen will, findet hier passende Antidogmen mit Begrün­dung. Fröhli­ches Wider­spre­chen wünscht Ihnen Jens Jürgen Korff, Histo­riker, Polito­loge und Werbe­texter in Aachen und Biele­feld.

Ein ABC der Antidogmen, geordnet nach Stich­worten. Manche davon sind ihrer Form nach keine Glaubens­sätze (Dogmen), sondern Lebens­re­geln (Heuris­tiken).

Alter­na­tive:
Es gibt immer eine andere Möglich­keit. (Leonardo da Vinci)

Ändern:
Wer leidet, will das ändern.

Anfangen:
Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. (Laoze)

Arbeits­lose:
Welchen bezahlten Job haben Sie denn zu vergeben? (B. Traven)

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Konservative und ihr persönlicher Hass

Ein links­li­be­raler Medien­topos ist die Klage über die Spaltung der Gesell­schaften, über unver­söhn­liche, oft moralisch durch­wirkte Kontro­versen, und oft werden Social Media und die berüch­tigten Filter­blasen dafür verant­wort­lich gemacht, die angeb­lich das Internet erzeugt. Abgesehen davon, dass diese Erklä­rungs­ver­suche einander krass wider­spre­chen – denn wenn wir wirklich in Filter­blasen lebten, dann würden wir mit denen, mit denen wir uns streiten, nie zusam­men­stoßen –, abgesehen davon sind sie histo­risch einfach falsch. Die Spaltung geht auf Aktivi­täten alter Männer in alten Medien zurück. Siehe “Der Feind steht rechts”.

Warum eine Versöhnung mit Trumpisten nicht möglich sein wird

Viele Beobachter fragen sich bang, ob Joe Biden als US-Präsi­dent das heillos zerstrit­tene Land wieder wird einigen können. Geschickt geht er bereits auf die Republi­kaner zu, die sich von dem Rüpel abgesetzt haben. Es ist immer richtig, die gefähr­lichsten Gegner zu isolieren. Doch der Versuch, sich mit dem harten Kern der Trumpisten zu versöhnen, mit jenen 45 % der ‑ump-Wähler, die den Sturm auf das Kapitol befür­worten, ist wohl zum Schei­tern verur­teilt und wäre auch politisch falsch. Aus drei Gründen – oder soll ich sie nach dem Vorbild von Konfu­zius und Sokrates besser als Fragen formu­lieren? Mal auspro­bieren…

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Dogmen der Betonköpfe, kritisiert

Dieser Blog entstand 2015 als Fortset­zung meines Buches “Die dümmsten Sprüche in Politik, Kultur und Wirtschaft – und wie Sie gepflegt wider­spre­chen” (von Jens Jürgen Korff, Westend Verlag 2015). 95 Dogmen der Beton­köpfe, Basta-Dogmen und Dünkel­dogmen stehen in der Kritik. Als “Dogmen der Beton­köpfe” bezeichne ich Glaubens­sätze, die eine Wirtschafts­weise absolut setzen, in der beson­ders viel Stahl und Beton verbaut werden. Als “Basta-Dogmen” bezeichne ich Glaubens­sätze, die Macht­ver­hält­nisse zemen­tieren und kriti­sche Diskus­sionen beenden sollen.  Ihr Gegen­stück sind die “Duckmäu­ser­dogmen”, mit denen Unter­tanen ihren Gehorsam recht­fer­tigen. Als “Dünkel­dogmen” bezeichne ich Glaubens­sätze, die die Mensch­heit sortieren sollen: in die Guten (das sind natür­lich wir) und die Bösen (das sind immer die anderen).

Im Buch (und auch hier) kontere ich die meisten kriti­sierten Dogmen am Ende mit einem zugespitzt formu­lierten Antidogma. Damit will ich zeigen, dass das Dogma nur eine Meinung ist, genau wie das Antidogma. Sie sind herzlich einge­laden, den Dogmen wie auch meinen Antidogmen flugs zu wider­spre­chen!

Hier gibt es