Die AfD ist nach meinen Definitionen als Historiker keine Nazipartei, sondern eine Partei, die teilweise von Faschisten wie Björn Höcke und Alice Weidel beherrscht wird. Auch Höcke und Weidel sind keine Nazis, sondern Faschisten.
Höcke ist kein Nazi, sondern ein Faschist. Das ist schlimm genug. weiterlesenKategorie: Politik
Das Gegenteil von Lindner ist richtig
Der FDP-Vorsitzende und Finanzminister Christian Lindner, bekennender Porschefan, stellte Anfang November 2024 ein kurzes politisches Programm zusammen, um die Ampelkoalition zu sprengen. Ich kommentierte es in Linkedin: Lindners Thesen bieten Deutschland eine gute Orientierung für die Zukunft: Es wird richtig und nützlich sein, in allen Punkten genau das Gegenteil von dem zu tun, was er fordert.
Das Gegenteil von Lindner ist richtig weiterlesenPopulisten? Konservative!
Im »Freitag« kritisierte Velten Schäfer im Oktober 2024 das abgegriffene und inhaltsleere Wort »Populismus« und empfahl, es zu meiden. Ich stimmte per Kommentar zu: In dem Wort Populismus steckt in der Tat eine konservative Arroganz, die ich noch von meinem Großvater kenne: der Spruch „Vox populi vox Rindvieh“ (Volkes Stimme ist Rindviehstimme).
Populisten? Konservative! weiterlesenKolonialismus oder Antisemitismus? Arnold Gehlen hilft weiter
Aktuelle Auseinandersetzungen wie die um indonesische Wandbilder auf der documenta fifteen (2022) oder um den Terror des 7. Oktober 2024 und den anschließenden Gazakrieg führen immer wieder in eine Sackgasse, in der der Schutz von Jüdinnen und Juden vor antisemitischer Gewalt und der Kampf mit dem kolonialistischen Erbe in einen unüberbrückbaren Gegensatz zu geraten scheinen. Meine These ist, dass die historische Analyse des Naziregimes Trittsteine gesetzt hat, die aus der Sackgasse herausführen können. Ich blicke über 30 Jahre zurück: Der Historiker Christian Graf v. Krockow analysierte 1990 in seinem Essay »Die europäische Vernunft und das deutsche Drama«[1] die Frage, warum es in Deutschland [und Italien] ein faschistisches Régime gab, in Großbritannien, Frankreich [und Usa] jedoch nicht. Dort bezog er sich auf den konservativ-faschistischen deutschen Soziologen Arnold Gehlen. Über Gehlen und Krockow kommen wir einen Schritt weiter, wenn wir den Kolonialismus in die Analyse mit einbeziehen.
Kolonialismus oder Antisemitismus? Arnold Gehlen hilft weiter weiterlesenAfD-Ergebnis unschön, aber keine Katastrophe
Insgesamt ist das Ergebnis der Europawahl am 9. Juni 2024 schlimm, der befürchtete Rechtsruck ist tatsächlich eingetreten, am schlimmsten in Frankreich. In Deutschland erzielte die AfD knapp 16 % der Stimmen. Das ist meines Erachtens allerdings keine Katastrophe für die deutsche Demokratie, sondern ein eher schwaches Ergebnis.
AfD-Ergebnis unschön, aber keine Katastrophe weiterlesenDeutschland ohne Nazis I: Bismarck und Bebel im Finale
Die Nazizeit, sagte AfD-Gauland, war ein Vogelschiss in der deutschen Geschichte. OK, wir schauen uns den Rest der Geschichte an! Deckt er die ewigen Legenden der Konservativen und Deutschnationalen? Oder finden Linksdemokraten und Pazifistinnen dort ihre Wurzeln? Fragen an den Historiker Korff. Im ersten Teil der Serie lässt Korff Bismarck und Bebel gegeneinander antreten.
Deutschland ohne Nazis I: Bismarck und Bebel im Finale weiterlesenWird die KI das Problem der »Fake News« verschlimmern?
Im internen Chat eines Berufsverbands der Kreativwirtschaft ging es seit Dezember 2022 hoch her: Viele Kolleginnen und Kollegen probierten den KI-Bot ChatGPT aus und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus. Eine Kritik an der neuen Technik kam immer wieder auf: die Prognose, die KI werde von Konzernen, Diktatoren und Trollen dazu genutzt werden, gewaltige Fluten von »Fake News« zu erzeugen, die die allgemeine Verwirrung noch weiter steigern werden. Als Historiker und Politologe frage ich: Ist diese Prognose plausibel? Und ist das wirklich das zentrale Problem der KI-Bots?
Wird die KI das Problem der »Fake News« verschlimmern? weiterlesenNein, die Filterblasen und Echokammern sind nicht schuld
Den seltsamen Widerspruch habe ich schon mehrfach erwähnt: Einerseits heißt es dauernd, die sozialen Medien hielten uns in Filterblasen und Echokammern gefangen, in denen wir nur noch Menschen begegneten, die unsere Meinungen teilen. Andererseits heißt es genauso dauernd, die sozialen Medien hätten zu einer Verrohung der politischen Debatten geführt. Diese beiden Thesen passen einfach nicht zusammen und widersprechen meiner persönlichen Erfahrung, dass Debatten mit verhärteten Fronten genau dann entstehen, wenn ich im Internet mit politischen Gegnern diskutiere, mich also gerade außerhalb meiner angeblichen Filterblase bewege. Das hat 2022 der Amsterdamer Soziologe Petter Törnberg in einer Studie bestätigt.
Nein, die Filterblasen und Echokammern sind nicht schuld weiterlesen„Das Bekenntnis zu Israel gehört zur DNA der Bundesrepublik.“ Eine Dogmenkritik
Im Juni 2022 gab es einen großen Skandal um Antisemitismus auf der Documenta 15 in Kassel. Im Rahmen der vom indonesischen Künstlerkollektiv Ruangrupa kuratierten Ausstellung war auch ein Banner des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi zu sehen, das über 100 Figuren zeigt, darunter zwei, die sich offenbar negativ auf Israel beziehen und dabei antisemitische Stereotype verwenden. Doch wie ist das Bild insgesamt komponiert? Und was bedeuten die Angriffe für den kooperativen Ansatz der documenta-Künstlerinnen und ‑Künstler?
„Das Bekenntnis zu Israel gehört zur DNA der Bundesrepublik.“ Eine Dogmenkritik weiterlesenBatman und die rotgrüne Flut
Konservative deutsche Intellektuelle lassen sich mit Vorliebe als mutige und widerständige Helden abfeiern. »Den Rechten ein Ärgernis, den Linken ein Juckpulver«, so hieß es in mehreren Nachrufen auf den Publizisten Karl Heinz Bohrer, obwohl keiner davon eine Episode zu nennen weiß, in denen Bohrers Positionen irgendwelchen Rechten ein Ärgernis gewesen wären. Stattdessen bekam er von FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube den Orden »Einer der frühen Kämpfer gegen die Anpassung des Denkens an moralische Gesichtspunkte« angehängt. »Er ist ein Kurt Tucholsky unserer Zeit, mit der Seele eines Clowns.« Springer-Chef Matthias Döpfner gratulierte dem Publizisten Henryk Broder zum 75. Geburtstag, in der »Welt« und ausführlich zitiert vom WDR 20.8.2021.
Batman und die rotgrüne Flut weiterlesen