Wenn Antikapitalisten gegen Habeck und den Klimaschutz zu Felde ziehen

Der rötlich schillernde (und dem Autor persönlich bekannte) Kölner Investigativ-Journalist Werner Rügemer hat im Online-Magazin Manova (früher Rubikon) eine große Abrechnung mit dem „Klimaschutzfanatiker“ Robert Habeck und anderen angeblichen „Umwelt-Lügnern“ der Grünen veröffentlicht. Der Artikel strotzt vor irreführenden Halb- und Viertelwahrheiten; die wenigen wirklich bedenkenswerten Kritikpunkte, etwa beim Thema Grundwasser, decken Rügemers Stoßrichtung gegen Habeck und den Klimaschutz nicht. Das Ganze scheint von links zu kommen, reiht sich politisch aber ein in den konservativen Rollback, den die Energiewende-Expertin Claudia Kemfert schon 2017 so charakterisierte: „Das fossile Imperium schlägt zurück.“

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„Die Grünen streben eine Ökodiktatur an.“ Wer soll das glauben?

Oder, eine Nummer kleiner: „Die Ökos wollen uns bevormunden“ oder „Die Grünen sind eine Verbotspartei“. Letzteres behauptete Focus.de zuletzt am 24.10.2019. Als Beweis schlechthin für diese steile These gilt seit dem Sommerloch 2013 der ominöse „Veggieday“, den ein CDU-Politiker, die Frankfurter Allgemeine und die Bild-Zeitung damals im Wahlprogramm der Grünen als Forderung entdeckten. Um ein Signal gegen den enormen Fleischkonsum der Deutschen zu setzen, sollten öffentliche Kantinen nach dem damaligen Willen der Grünen Bundesdelegierten nur vegetarische Gerichte anbieten. Journalisten und politische Gegner fertigten daraus den Popanz eines Versuchs, allen Deutschen vorzuschreiben, was sie zu essen hätten.

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