Tiroler Tageszeitung: Widersprechen, anstatt wegzuhören

Die Tiroler Tageszeitung vom 03.03.2015 beschreibt das Buch als „Versuch, sich mittels treffsicherer Argumente die Herrschaft über den Stammtisch zurückzuholen. (…) [Korff möchte] Menschen dazu ermutigen, Sprücheklopfern zu widersprechen, anstatt wegzuhören.“

Der Autor Markus Schramek steigt mit einer plastisch geschilderten Situation ins Thema ein, die auch deutlich macht, was das Buch mit Lebensart und Lebenskunst zu tun hat:

Eine gesellige Runde. Freunde, Bekannte. Es wird gelacht und gescherzt. Abendunterhaltung der harmlosen Art. Doch mitten in eine Gesprächspause fällt dann dieser Spruch: „Wer Arbeit will, findet auch Arbeit.“

Allen ist bewusst, dass die Welt nicht so einfach gestrickt ist. Ein Pauschalurteil über die Schicksale Hunderttausender Menschen auf Jobsuche ist schlicht unmöglich. Und wer zieht es schon vor, vom Sozialstaat zu leben, anstatt in seinem Beruf Anerkennung, Bestätigung und ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen?

Trotzdem ist dem Sager zum Thema Arbeit nur schwer beizukommen. Denn der Satz ist ein Dogma. Eine vermeintliche Lebensweisheit, die ungefragt, reflexhaft und gedankenlos weitergegeben wird. Von Generation zu Generation. Von Sprecher zu Sprecher.

Wer einem solchen „Sager“, also einer Redensart, charmant etwas entgegensetzen kann, gewinnt vielleicht nicht nur an Ansehen in der Runde, sondern vor allem an innerer Freiheit. Wir sind nicht gezwungen, die Gosch’n (das Maul) zu halten in Situationen, wo wir spüren: Da stimmt etwas nicht.

Veröffentlicht von

Jens J. Korff

Historiker, Politologe, Texter, Rheinländer in Westfalen, Sänger, Radfahrer, Wanderer, Naturbursche, Baumfreund, Pazifist

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