Operation Ibn Sina: der Ruhm des Islam

Martin Chulov, Nahost-Korrespondent des »Guardian«, berichtete im September 2016 über den mutmaßlichen Niedergang des IS-Djihadismus in Syrien (dt. im Freitag, 15.9.2016). Dort schreibt er, vor allem die terroristische Bedrohung des Westens werde anhalten, denn »die Kämpfer werden mit der Behauptung gelockt, ihre Generation habe das Privileg, … den verloren gegangenen Ruhm des Islam wiederherzustellen«. Es ist also an der Zeit, ihnen diese Aufgabe streitig zu machen. Dafür brauchen wir Ibn Sina, Ibn Rušd und al-Andalus. Operation Ibn Sina: der Ruhm des Islam weiterlesen

Erdogan: „Der Putschversuch war ein Geschenk Gottes.“

Am 16. Juli 2016, während sich das Scheitern eines Militärputsches abzeichnete, erklärte der konservative türkische Präsident Tayyip Erdogan bei CNN Türk, der Putschversuch sei „ein Geschenk Gottes“ (oder eine „Gunst Gottes“) gewesen (welt.de 17.7.2016). Nämlich ein willkommener Anlass, um das Land „zu säubern“, also Tausende von Erdogan-Gegnern einzusperren. Begeben wir uns mit dieser Dogmenkritik also in religiöse Gefilde! Erdogan: „Der Putschversuch war ein Geschenk Gottes.“ weiterlesen

Griechenland: „Ohne Schmerzen keine Heilung.“

„Auf den Rausch folgt der Kater, auf die Sünde die Kasteiung.“ „Bei knapper Kasse wird gespart.“ „Staaten, die über die Stränge gehauen haben, müssen eisern sparen.“ «Wir können Wohlstand nicht durch Verschwendung herstellen.» «Ohne Schmerzen wird niemand gesund.» Mit Basta-Dogmen wie diesen rechtfertigen Wolfgang Schäuble und andere die Rosskur, die sie Griechenland aufzwingen wollen. Constantin Seibt erinnerte am 2.7.2015 im Tages-Anzeiger (Zürich) daran, dass so schon Herbert Hoover und Heinrich Brüning in den 1930er Jahren ihre Katastrophenpolitik gerechtfertigt haben. Austerität ist, so Seibt, die gefährlichste Idee Europas. Griechenland: „Ohne Schmerzen keine Heilung.“ weiterlesen

„Die Pyramiden von Gizeh haben Außerirdische gebaut.“

Der Schweizer Hotelier und Religionsstifter Erich von Däniken machte sich in den 1960er Jahren, als Raumfahrt und UFOs ein großes Thema waren, bekannt mit der steilen These, dass die Pyramiden von Gizeh, die Geoglyphen von Nazca und andere große Bauwerke der Frühgeschichte oder frühen Antike nur mit Hilfe hoch technisierter Außerirdischer hätten gebaut werden können. Die Menschen wären, so Däniken, mit ihren damaligen technischen Mitteln zu solchen Bauten gar nicht fähig gewesen. Diese Theorie sei hier nur als Beispiel für allerlei abstruse Gedankengebäude genannt, die Menschen im Lauf der Jahrhunderte bereits ersonnen haben. Der Informatiker Jürgen Beetz ist ein ganz besonderer „Freund“ solcher Dogmen und hat eine Erwiderung zu bieten: Rudis Teekanne. „Die Pyramiden von Gizeh haben Außerirdische gebaut.“ weiterlesen

„Der kleine Mann kann da gar nichts tun.“

In meiner Kritik am Duckmäuserdogma schlechthin gehe ich auch auf die Rolle der Revolutionen in der Weltgeschichte ein. Dagegen kommt von konservativer Seite natürlich der Einwand: „Was bringen Revolutionen? Gewalt und Chaos, Bürgerkrieg, nur damit eine neue Clique von Profiteuren die alte Clique verdrängt…“ Gero von Randow hat sich in der ZEIT vom 20.2.2015 mit diesem Argument ziemlich klug auseinandergesetzt. „Der kleine Mann kann da gar nichts tun.“ weiterlesen

Waren die Nazis »entfesselte Kleinbürger«?

Lutz Herden bemühte in seinem Beitrag zur Bücherverbrennung 1933 und zu Lion Feuchtwangers Antifa-Erzählung »Die Geschwister Oppermann« (der Freitag 2. Mai 2013) wiederholt die Metapher von den entfesselten Kleinbürgern, die angeblich mit ihrem Klassenkameraden Hitler an die Macht kamen. Wie fragwürdig diese beliebte Deutung ist, wird unfreiwillig schon an der ersten Stelle deutlich, wo sie auftritt:

Waren die Nazis »entfesselte Kleinbürger«? weiterlesen