Jahrfünftelang predigten uns Hans-Werner Sinn und andere Rote-Laterne-Propheten jeden Tag die Ohren voll: Die Löhne in Deutschland sind viel zu hoch, sie müssen sinken, und die Arbeitszeiten müssen steigen, damit “wir” (deutschen Aktionäre) auf dem Weltmarkt wieder konkurrenzfähig werden. Andernfalls wandert die gesamte Industrie nach Asien ab. Jetzt erklärte ein südkoreanischer Automanager: Die Arbeitskosten in Südkorea sind viel höher als in Europa.
Der Schweizer Infodienst cash.ch interviewte am 29.10.2015 Kim Tae-Yen, den Direktor des südkoreanischen Verbandes der Autoproduzenten. Ein Auszug:
Ich finde es ein wenig kompliziert, wenn ich nur um einen Job zu keirgen extra D nisch lernen muss, meinen Freundeskreis aufgebe, meine Verwandten und Familie zur cklasse, nur um eventuell ein wenig mehr in D nemark zu verdienen? Dann kann ich auch ne Weiterbildung machen und meine Chancen hier erh hen! Es mag ja was anderes sein, wenn man jung ist und die Welt kennenlernen will, aber wenn man erstmal zwischen 40–50 ist. Lohnt sich der Schritt doch garnicht. Arbeit ist, wenn auch wichtig, nicht alles im Leben. Und so schlimm sieht es ja in Deutschland auch nicht aus. Ich habe sowieso das Gef hl, das eher qualifizierte Fachkr fte (welche auch ohne Probleme einen Job in Deutschland finden w rden) zum Arbeiten ins Ausland auswandern. W hrend ungelernte Arbeitskr fte es hier wie da schwer haben.