„Pazifisten sehen zu, wie andere gequält werden.“

Ein Auszug aus dem Kapitel Dogmen über Krieg und Frieden”: Im Sommer 2014 löste Margot Käßmann mit einem Spiegel-Inter­view* eine Kontro­verse um die Frage aus, ob Deutsch­land sich mit Waffen­lie­fe­rungen am Krieg gegen die syrisch-iraki­sche Terror­truppe »Islami­scher Staat« betei­ligen soll.  Schon den Titel »Beten mit den Taliban« hatte der »Spiegel« geradezu infam gewählt, unter­stellte er doch, Käßmann habe in dem Inter­view dafür plädiert, man solle mit den Taliban beten, statt gegen sie Krieg zu führen. „Pazifisten sehen zu, wie andere gequält werden.“ weiter­lesen

„Konkurrenz belebt das Geschäft.”

„NUR LOSER HABEN KONKURRENZ”, behaupten die Marke­ting-Gurus Anja Förster und Peter Kreuz. Ein etwas anderer Blick auf das Dogma „Konkur­renz belebt das Geschäft”, das ich im Buch kriti­siere. Förster/​Kreuz: „Das ist eine der vielen Binsen­weis­heiten, die tief in unserer Gesell­schaft veran­kert sind. Dass der Wettlauf um die Fleisch­töpfe, das Rangeln um die Markt­füh­rer­schaft, das Nieder­ringen des Konkur­renten unsere Wirtschaft am Leben erhalten würde, das glauben viele. Und so ist dann unsere Welt auch, von der Schule bis zum Arbeits­platz: Voller Ranglisten und Vergleiche. Voller Sieger und Verlierer. Wo stehst du im Ranking? Noch nicht ganz oben? Na, dann leiste mehr oder du gehst unter!” Warum das falsch ist aus ihrer Sicht, sagen Förster und Kreuz hier. 

„Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden.”

Das Online-Magazin Telepolis (Hannover) veröf­fent­lichte am 20.2.2015 als Auszug aus dem Buch meine Kritik an Gerhard Schrö­ders Basta-Dogma, nach dem wir nicht von Dienst­leis­tungen leben können, sondern immer erst mal kräftig Stahl, Beton oder Autos bauen müssen, ehe wir uns weicheren Gütern wie Bildung, Gesund­heit oder Schön­heit widmen können. Ich liefere eine Reihe von Gegen­bei­spielen. Doch auch die Telepolis-Gemeinde ist nicht faul und debat­tiert bereits munter meine Thesen. Die meisten dort sind derzeit anderer Meinung als ich. Hier gehe ich auf einige der Argumente ein. „Wir können nicht davon leben, uns gegen­seitig die Haare zu schneiden.” weiter­lesen

Maria Ast und die Heulsuse im Ostwind

Eine ungewohnt persön­liche Rezen­sion veröf­fent­lichte gestern die Biele­felder Persön­lich­keits­trai­nerin Maria Ast in ihrem Lebens­kunst-Blog. Maria hat als Lektorin am Buch mitge­ar­beitet und ist mit einem Gastbei­trag über Heulsusen” darin vertreten. Ich darf eine Passage über den Autor zitieren: Maria Ast und die Heulsuse im Ostwind weiter­lesen

„Floskeln: Wer A sagt …, sagt auch anderen Unsinn.”

Rezen­sion von Erich Kocina in Die Presse am Sonntag” (Wien) und diepresse​.com, 15.2.2015:
Tagtäg­lich werden wir mit Floskeln konfron­tiert, die schon so geläufig sind, dass wir sie kaum mehr zu hinter­fragen wagen. Genau das sollten wir aber machen. Sie haben sich so in unser Gehirn einge­brannt, dass sie einfach wahr sein müssn. Jene Redewen­dungen, Sinnsprüche und Glaubens­sätze, die wir schon so oft gehört haben. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ zum Beispiel ruft sofort zustim­mendes Nicken hervor… „Floskeln: Wer A sagt …, sagt auch anderen Unsinn.” weiter­lesen

Die zwölf strittigsten Dogmen und Antidogmen

In der Einlei­tung meines Buches habe ich Ihnen als Leserin oder Leser die Frage gestellt, ob Sie Dogmen kennen, die sich gegen Konser­va­tive, Offiziere oder Adlige richten.
Im Zusam­men­hang mit dem Dogma „Linke glauben, dass sie immer Recht haben…“ habe ich Sie gefragt, ob Sie außer Frank Schirr­ma­cher weitere ehema­lige Konser­va­tive kennen, die sich öffent­lich von ihrem konser­va­tiven Weltbild abgewandt haben.
Aus den Kommen­taren meiner Mitleser kenne ich bereits einige Dogmen und Antidogmen, die beson­ders kontro­vers sind. Hier die zwölf mutmaß­lich strit­tigsten: Die zwölf strit­tigsten Dogmen und Antidogmen weiter­lesen

Soeben erschienen: „Die dümmsten Sprüche…“

Korff_Die_duemmsten_Sprueche_aus_Politik_01Am 16. Februar 2015 (Rosen­montag!) ist mein Buch in den Handel gekommen.

Anfang Januar 2015 waren alle 95 Dogmen­kri­tiken fertig – danach musste noch Korrektur gelesen und nachge­bes­sert werden. Außer Rüdiger Grünhagen, dem Lektor des Westend Verlags, haben mich vier befreun­dete Privat­lek­toren tatkräftig unter­stützt: Maria Ast (Biele­feld), Jürgen Beetz (Mallorca), Gerd Bosbach (Köln) und Uwe Hass (Köln). Ihnen verdanke ich zahlreiche Hinweise auf Schwach­stellen, kontro­verse Punkte oder auch Stark­stellen, so dass ich viele Schwach­stellen noch nachbes­sern konnte. Ich hoffe, das Ergebnis mundet Ihnen! Soeben erschienen: „Die dümmsten Sprüche…“ weiter­lesen

Waren die Nazis »entfesselte Kleinbürger«?

Lutz Herden bemühte in seinem Beitrag zur Bücher­ver­bren­nung 1933 und zu Lion Feucht­wan­gers Antifa-Erzäh­lung »Die Geschwister Opper­mann« (der Freitag 2. Mai 2013) wieder­holt die Metapher von den entfes­selten Klein­bür­gern, die angeb­lich mit ihrem Klassen­ka­me­raden Hitler an die Macht kamen. Wie fragwürdig diese beliebte Deutung ist, wird unfrei­willig schon an der ersten Stelle deutlich, wo sie auftritt:

Waren die Nazis »entfes­selte Klein­bürger«? weiter­lesen

Ich breche das letzte Tabu: Utopien ans Licht!

In der Weser­burg in Bremen fand im Sommer 2011 eine Kunst­aus­stel­lung unter dem Motto »Freibeuter der Utopie« statt. taz-Rezen­sent Jan Zier musste feststellen, dass von Utopien, also von Entwürfen einer anderen, vielleicht besseren Gesell­schaft, einer anderen, vielleicht besseren Lebens­welt o. ä. in der gesamten Ausstel­lung nichts zu sehen war. Ein paar Vorschläge für Utopien folgen hier.

Ich breche das letzte Tabu: Utopien ans Licht! weiter­lesen