Warum Rockefeller? Warum Gates? Hetzer und ihre Hexen

Im April und Mai 2020 eskalierten plötz­lich die Proteste gegen das Seuchen­re­gime der Bundes­re­gie­rung – seltsa­mer­weise genau in dem Moment, als es zu bröckeln begann und die ersten Locke­rungen wirksam wurden. Oder auch nicht seltsam: Schon so manche Revolte wurde nicht von der Tyrannei eines Regimes ausge­löst, sondern von seinem Wanken. Bürger­rechtler, Anarchisten, Impfgeg­ne­rinnen, Konser­va­tive und Sektie­re­rinnen gruppierten sich zur Phalanx gegen zwei gemein­same Erzfeinde: Chris­toph Drosten und Bill Gates. Die neue avirale Szene griff auf Helle­barden und Vorder­lader der alt-antise­mi­ti­schen Armee zurück.

Der Software-Unter­nehmer, der mit Micro­soft Windows und Micro­soft Office zum Multi­mil­li­ardär wurde, habe die Weltge­sund­heits-Organi­sa­tion WHO gekauft und organi­siere über diese und die ihr hörigen Virologen (Drosten) eine Weltdik­tatur. Er nutze Corona-Apps, um alle Menschen einer perfekten Kontrolle zu unter­werfen. Er wolle alle Menschen zwangs­impfen – entweder, um die meisten davon umzubringen oder zu steri­li­sieren oder genetisch zu manipu­lieren, oder um ihnen geheime Mikro­chips einzu­pflanzen, die sie dann, gesteuert vom 5G-Mobil­funk­netz, zu willen­losen Robotern machen oder alle ihre Gedanken direkt in Gates’ Gehirn übermit­teln. Oder die WHO habe das Corona­virus frei erfunden – oder selber im Labor konstru­iert. Oder so – irgendwas wird schon dran sein… Beispiele für solche Gerüchte über Gates, die in der neuen aviralen Szene kursierten, sammelten Sonja Thomaser in der Frank­furter Rundschau vom 2. Mai und Chris­toph Kluge im Tages­spiegel vom 1. Mai. Ach ja: Jeder, der diese Gerüchte nicht teilt, ist, so sagen sie, ein Mainstream-Medium oder ein Atlan­tiker oder gleich­ge­schaltet oder angst­ge­steuert oder dumm. In meinem persön­li­chen Umfeld gibt es mehrere Leute, die mir Meinungen dieser Art übermit­telt haben.

Warum gerade Gates? Bill Gates und Micro­soft waren schon seit Jahrzehnten ein Erzfeind par excel­lence. Früher hängte sich die Feind­schaft an den Macken der Betriebs­sys­teme DOS und Windows und der Marke­ting­stra­tegie rund um die in der Computer- und Arbeits­welt omniprä­senten Micro­soft-Office-Produkte auf. Jetzt aber ging es um Gesund­heit, ums Impfen. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung war der größte private Geldgeber der Weltge­sund­heits-Organi­sa­tion WHO und förderte speziell die Entwick­lung von Impfstoffen und Impfkam­pa­gnen gegen Malaria und andere Seuchen, die die Menschen in vielen Ländern Afrikas und Asiens quälen und gefährden. Viele Jahre lang warfen Entwick­lungs­hilfe-Organi­sa­tionen den westli­chen Pharma­kon­zernen vor, den Kampf gegen Tropen­krankheiten zu vernach­läs­sigen, weil sie dort keine Profit­chancen sähen (Deutsch­land­funk 3.8.2014). Seit sich unter anderen der Reiche Gates um das Thema kümmerte, galt es auf einmal als böse, genau das zu tun, was die bösen Pharma­kon­zerne zuvor versäumt hatten.

Wenn Reiche etwas Gutes tun

Gates will für die Seuchen­be­kämp­fung Geld ausgeben und nicht damit Geld verdienen. Sein Geld verdient hat er mit Micro­soft. Micro­soft-Produkte, z. B. meine tägli­chen Arbeits­werk­zeuge Word und Outlook, waren und sind extrem nützlich und aus meiner Sicht als Computer- und Internet-Arbeiter ein Segen für die Mensch­heit. Impfstoffe gegen Seuchen sind oder wären ebenfalls ein Segen für die Mensch­heit. Das soll uns nicht darüber hinweg­täu­schen, dass Gates als Kapita­list natür­lich sein vieles Geld durch Ausbeu­tung seiner Arbeiter und Angestellten verdient hat. Da das auf alle reichen Kapita­listen zutrifft, erklärt dieser Umstand nicht, warum die Aviralen ausge­rechnet Gates unter­stellen, er wolle sich zum Weltty­rannen aufschwingen. Diese Unter­stel­lung hängt wahrschein­lich gerade damit zusammen, dass Gates Gutes tut. Wäre er einfach nur geldgierig, herrsch­süchtig und technik­geil wie der usami­sche Chemie- und Ölunter­nehmer Charles G. Koch oder die deutschen Autoun­ter­nehmer Jürgen Schrempp und Ferdi­nand Piëch, wäre wahrschein­lich alles OK mit Gates; niemand käme auf dumme Gedanken.

In den 1990er Jahren gab es schon ein ähnli­ches Phänomen: die Kampagne gegen den italie­ni­schen Modehändler Luciano Benetton. Benetton hatte damals sein Geld genutzt, um auf Plakat­wänden provo­zie­rende politi­sche Themen wie Rassismus, Krieg, Aids und die Meeres­ver­schmut­zung mit Erdöl aufzu­greifen. Das führte zu wütenden Protesten und Unter­stel­lungen seitens sog. Wettbe­werbs­schützer und einem Prozess, der sich bis 2000 hinzog. Zum Urteil nahm ich damals aus meiner Sicht als Werbe­texter Stellung. Mir fiel die seltsame Moral dahinter auf: Wenn ein Unter­nehmer, ein Reicher etwas Gutes tut mit seinem Geld, gilt das manchen Konser­va­tiven als beson­ders böse. Wahrschein­lich deshalb, weil er dadurch ein »schlechtes Beispiel« gibt und andere Reiche unter Druck setzt, auch etwas Sinnvol­leres mit ihrem Geld anzufangen, als es in Dritt­jets und Privat­ar­meen zu stecken. Diese Botschaft möchten konser­va­tive Reiche aber partout nicht hören und tun wahrschein­lich einiges dafür, um solche progres­siven Vorstöße rasch zu bestrafen.

Von Gates zurück zu Rockefeller

Die Kampagne gegen Bill Gates folgt in ihren Elementen weitge­hend der Kampagne gegen die sog. Neue Weltord­nung, die die konser­va­tive John Birch Society seit etwa 1960 und in einer neuen Welle in den 1990er Jahren betrieben hat. Diese wiederum knüpfte nahtlos an noch ältere Kampa­gnen gegen Freimaurer und Illumi­naten an, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder mit antise­mi­ti­schen Kampa­gnen gegen jüdische Bankiers vermischten, die sog. Hochfi­nanz. Demnach gibt es einen in Usa behei­ma­teten Zirkel von reichen und mächtigen Personen, der entschlossen ist, die Weltherr­schaft zu erringen und die gesamte Mensch­heit seiner tyran­ni­schen Diktatur zu unter­werfen. Als Organe dieser Weltver­schwö­rung galten in den 1990er Jahren vor allem der Council on Foreign Relations (CFR), die Bilder­berg-Konfe­renzen und die Trila­te­rale Kommis­sion, drei private Denk­fabriken oder infor­melle Diskus­si­ons­zirkel von Unter­neh­mern, Politi­kern und Journa­listen, die sich mit außen­po­li­ti­schen Themen beschäf­tigen. Mit 4500 Mitglie­dern ist der CFR ja ein bisschen zu groß und ein bisschen zu trans­pa­rent für eine geheime Weltre­gie­rung, aber was soll’s? Da die Trila­te­rale Kommis­sion 1973 vom Bankier David Rocke­feller (1915–2017) gegründet wurde, einem Mitglied der sagen­um­wo­benen usami­schen Firmen­dy­nastie Rocke­feller, ranken die Verschwö­rungs­theo­rien vor allem um den Namen Rocke­feller. Auch der Rapper Shah Reza stimmte mit ein und sang: »In der Wallstreet sind die großen Gangster /​ Denn das alles gehört den Rothschilds und den Rocke­fel­lers /​ Sie führen alle einen Krieg um die Staaten Das sind die größten Familien der Illumi­naten« (nach Deutsch­land­funk 4.1.2020). Die Rocke­fel­lers sind zwar keine Juden – Firmen­gründer John D. Rocke­feller (1839–1937) war Baptist –, aber man kann ihren Namen gut mit dem der alten jüdischen Bankiers­fa­milie Rothschild verwech­seln, und schon ist die jüdische Weltver­schwö­rung komplett. Außerdem: Freimaurer, Juden – wer will das schon ausein­ander halten? Haupt­sache böse. Gates ist nun weder Jude noch Freimaurer, aber böse ist er trotzdem, denn er ist reich, hat einen Zirkel (seine Stiftung), eine inter­na­tio­nale Organi­sa­tion (die WHO – aller­dings nur zu 12 % und nicht, wie der Lügner Ken Jebsen behaup­tete, zu 80 %, lt. T‑Online-Recherche 16.5.2020) und weitrei­chende Pläne – mehr braucht der Hetzer nicht für seine Hexe.

Reich durch nützliche Innovation

Reich sind viele andere bekannte Figuren auch. Gibt es wohl ein Element, das die Reich­tümer der Rothschilds, der Rocke­fel­lers und der Gates‘ gemeinsam haben und das sie zugleich von anderen Reich­tü­mern unter­scheidet? Die Ausbeu­tung der vielen Menschen, die für die jewei­ligen Unter­nehmen arbeiten mussten, ist es nicht, denn darin unter­scheidet sich Rocke­fel­lers oder Gates‘ Reichtum nicht vom Reichtum der Fürsten von Waldburg im Allgäu. Deren Vorfahr Georg III. von Waldburg hat einst im Bauern­krieg von 1525 mit einem Patent des Kaisers die aufstän­di­schen Bauern in Schwaben nieder­ge­met­zelt und enteignet. Es gibt auch heute einige Geißeln der Mensch­heit: Als Pazifist nenne ich Rüstungs­in­dus­trie und Militär, als Klima- und Umwelt­schützer nenne ich Öl- und Kohle­indus­trie, Beton­in­dus­trie und Autoin­dus­trie. Deren Draht­zieher dürften Gates aus zwei Gründen hassen: Er hat – zusammen mit Google, Apple, Facebook usw. – einen zukunfts­fä­higen Wirtschafts­sektor geschaffen, der nützliche Produkte erzeugt, völlig unabhängig ist von Öl und Kohle und die fossilen Saurier locker überleben wird. Und jetzt gibt er sein Geld auch noch für die Gesund­heit der Menschen aus, was einem Besitzer von Kohle­kraft­werken, die die Mensch­heit täglich mit Queck­silber vergiften und das Klima zerstören, niemals einfallen würde. Auch deshalb, weil das Gesund­heits­wesen der andere große Zukunfts­sektor ist, der die Saurier und Beton­köpfe überleben wird.

Dieses Muster finden wir in der Tat auch beim Bankhaus Rothschild und beim Ölmagnaten John D. Rocke­feller. Rothschild hat im frühen 19. Jahrhun­dert massiv den Eisen­bahnbau finan­ziert. Rocke­feller hat 1870 die usami­sche Ölindus­trie erfunden. Der beson­dere Reichtum dieser Familien beruhte auf Innova­tionen, die zu ihrer Zeit hochgradig nützlich waren. Das hat den Neid und die Furcht des alten, unnützen Geldadels auf den Plan gerufen, die Furcht um alte Pfründe, die man an die neu entste­henden Wirtschafts­sektoren zu verlieren drohte, weil man deren Aufstieg aus konser­va­tiver Borniert­heit verpasst hatte. Wenn Herrscher merken, dass ihr Thron wackelt, verleumden sie die neuen Kräfte gerne als Leute, die die Weltherr­schaft anstreben. Das zeitlose Muster einer solchen Kampagne lieferte der franzö­si­sche Kleriker und Histo­riker Augustin Barruel, als er 179798 in einem vierbän­digen Bestseller die Theorie aufstellte, die Franzö­si­sche Revolu­tion, also die damalige »Neue Weltor­dung«, sei von Freimau­rern und Illumi­naten in geheimen Zirkeln gezielt geplant und in Szene gesetzt worden. Auch hier ging es einer abgehalf­terten privi­le­gierten Klasse, dem Adel und dem Klerus, darum, die revolu­tionär vorpre­schenden Kräfte der kommenden Klasse, des Bürger­tums, als fernge­lenkte Mario­netten zu verleumden.

Sex and Crime

Auf einem Felsen oberhalb des roman­ti­schen Städt­chens Bacha­rach am Rhein verzieren die Ruinen einer gotischen Kapelle das Rhein­pan­orama: die Werner­ka­pelle. Sie wurde 1337 geweiht und erinnerte an den 16-jährigen Tagelöhner Werner, dessen Leiche 1287 in Bacha­rach angespült worden sein soll. Damals hatte jemand das Gerücht gestreut, Juden hätten den Jungen gefol­tert und getötet, um an eine geweihte Hostie zu gelangen, die er gerade geschluckt hatte. In einer anderen Version des Ritual­mord­ge­rüchts ging es den Juden um Werners Blut. Christ­liche Antise­miten glaubten damals, Juden würden geweihte Hostien rauben oder Chris­ten­kinder ausbluten lassen, um ihr heiliges Pessach­brot damit zu würzen. Das war natür­lich ein Hirnge­spinst. Kein Hirnge­spinst waren die Pogrome, die aufge­wie­gelte Christen unter den Juden veran­stal­teten und denen dann wirklich viele Menschen zum Opfer fielen.

Kein Gerücht über die Juden ist absurd genug, um nicht jeder­zeit wieder­auf­er­stehen zu können. Faschis­ti­sche usami­sche Hetzer­ka­näle, die seit 2016 Trump verherr­li­chen und Hillary Clinton verleumden, griffen mehrfach tief in die Abdecker­grube und rekon­stru­ierten das erstmals 1988 aufge­brachte wider­liche Gerücht, ein über­mächtiger Kinder­por­no­ring unter Reichen und Mächtigen halte entführte Kinder in Lagern, um Pornos mit ihnen zu drehen oder um ihnen ein Hormon abzuzapfen, das alternden Holly­wood­schau­spie­le­rinnen die ewige Jugend verschaffen soll. Der jüdische Finanz­un­ter­nehmer George Soros habe, so hetzten die Faschisten weiter, 2017 die große Frauen­de­mons­tra­tion gegen Trump finan­ziert, damit mehr Schwan­ger­schaften abgebro­chen werden, damit mehr Föten für die Gewin­nung jenes Jungbrun­nen­hor­mons zur Verfü­gung stehen. Den Bogen zur Seuche schlugen die Hetzer 2020, als sie behaup­teten, Trump habe den Seuchen­not­stand nur erklärt, um gegen die Kinder­räuber vorzu­gehen. (Also ausge­rechnet der Heini, der wochen­lang gar nichts gegen die Seuche unter­nehmen wollte.)

Schmut­zige Fanta­sien scheinen keinerlei Grenzen des Verstandes zu kennen, geschweige denn Grenzen des Geschmacks. Die Skrupel­lo­sig­keit, mit der die Hetzer infame und sexua­li­sierte Verleum­dungen verbreiten, haben sie von Goebbels und Strei­cher gelernt. Die latente Morddro­hung gegen ihre Hassfi­guren, etwa Hillary Clinton, Barack Obama und den CNN-Journa­listen Jim Acosta, recht­fer­tigen die Einschät­zung dieser Gruppen als faschis­tisch. (Vergleiche meine Trump-Analyse von 2016.)

Manche Verschwö­rungen gibt es also doch – vor allem die faschis­ti­schen. Denn wer hinter den genannten Gerüchten steckte, die unter den Marken­namen Pizzagate und QAnon vermarktet wurden, wurde wirklich geheim gehalten, während alle Aktivi­täten der Gates-Stiftung öffent­lich und trans­pa­rent waren. Als einer der Haupt­ver­breiter der Pizzagate-Verleum­dung wurde der usami­sche Online-Händler Alex Jones entlarvt, der einen rechts­konservativen Hetzkanal betreibt und diverse dazu passende Aluhut-Artikel vertreibt; darunter war eine Zahnpasta, die vor Corona­viren schützen soll. Jener Jones behaup­tete einmal, Clinton und Obama stänken nach Schwefel. (Der Spiegel 26.2.2017) Wenn ich hier an die Hexen­ver­fol­gungen erinnere, ist das leider keine Metapher.

Ablenkungsmanöver

Angenehmer Neben­ef­fekt, simpel und bewährt: Die neue Sau, die man durchs Dorf treibt, der Buhei um eine angeb­liche Virolo­gen­dik­tatur lenkt von den wirklich brisanten Themen ab, an denen wir Herrschafts­kri­tiker vorher dran waren: vor allem vom Klima­schutz. Was jetzt hinter den Kulissen tobt, ist der Krieg zwischen der demokra­ti­schen Dienst­leis­tungs­wirt­schaft und der konser­vativ-hierar­chi­schen Kohle‑, Öl‑, Stahl‑, Aluminium‑, Auto‑, Zement- und Chemie­in­dus­trie. Über letztere kommt die konven­tio­nelle Großland­wirt­schaft und Massen­tier­hal­tung mit ins konser­va­tive Kalkül. Das ist meine Arbeits­hy­po­these, die weiterer Forschung bedarf.

Ein bisschen Forschung habe ich schon mal betrieben. Wie ich denn glauben könne, dass es der Regie­rung in Sachen Corona wirklich um die Gesund­heit der Bevöl­ke­rung gehe, wenn sie nichts gegen Antibio­tika in der Tiermast und die daraus entste­henden Resis­tenzen unter­nehme? So fragte mich eine befreun­dete Person in der aktuellen Debatte. Da sie sich auf Inter­views in Ken Jebsens Online-Magazin KenFM berief, wollte ich im Gegenzug wissen, wie KenFM das Thema Antibio­tika behan­delt. Ich suchte das Stich­wort „Antibio­tika“ auf KenFM. Das ergab 20 Treffer. Einer davon (12.2.2018) beschäf­tigt sich mit Antibio­tika in Kranken­häu­sern, einer (19.7.2019) mit Antibio­tika in der Tiermast (das ist der mit den wenigsten Kommen­taren, nur 1). Fast alle übrigen sind aus 2020 und beschäf­tigen sich mit Corona. Sie benutzen das Thema Antibio­ti­ka­re­sis­tenzen, um die Corona-Todes­opfer anderen Ursachen zuordnen zu können. So z. B. dieser Kommentar.

Das zeigte mir Folgendes: Jebsen und seinem Publikum sind Antibio­tika in der Tiermast scheiß­egal, es sei denn, sie können auf dem Thema ihr eigenes antise­mi­tisch-antiame­ri­ka­ni­sches Süppchen kochen, für das Jebsen seit 2011 bekannt und berüch­tigt ist. Seine Kampagne gegen Gates schlägt in die gleiche Kerbe und benutzt, wie gesehen, altbe­währte antise­mi­ti­sche Stereo­typen. Dazwi­schen stoße ich – obwohl ich nach einem anderen Thema gesucht habe – immer wieder auf Polemiken gegen den Klima­schutz, z. B. diese hier: D. Henn polemi­siert gegen frühere „nachh­hal­tige“ Zeiten, in denen man mangels Kohle und Öl noch verhun­gerte, statt sich mit Antibio­tika zu schädigen. Oder diese:  Hier werden die Klima­schützer zur Abwechs­lung mal von links­ra­di­kaler Seite diskre­di­tiert. Die Hinweise verdichten sich, dass Jebsen, der sich so gern als Zorro im Kampf gegen die angeb­lich Wallstreet-gesteu­erten »Mainstream-Medien« aufspielt, von RWE und der saudi-arabi­schen Ölindus­trie finan­ziert wird. Hey! Verschwö­rungs­theorie kann ich auch.

1998 verglich die “Zeit” die Lebens­läufe von John D. Rocke­feller und Bill Gates, anläss­lich des damaligen Kartell­ver­fah­rens gegen Micro­soft. Wobei der Autor ohne weitere Belege die damals gängige Ansicht wieder­holt, dass Windows ein schlechtes Betriebs­system sei.

Veröffentlicht von

Jens J. Korff

Historiker, Politologe, Texter, Rheinländer in Westfalen, Sänger, Radfahrer, Wanderer, Naturbursche, Baumfreund, Pazifist

3 Gedanken zu „Warum Rockefeller? Warum Gates? Hetzer und ihre Hexen“

  1. Bill Gates ist in erster Linie ein erfolg­rei­cher Lobbyist, und er begeht sein wirtschaft­li­ches Treiben unter dem Deckmantel des Philan­tro­pismus. Lobby­ismus ist ist keine Verschwö­rungs­theorie, er ist real. Die großen Vermö­gens­zu­wächse von Bill Gates, wie auch die der Stiftung, resul­tieren nicht aus Einnahmen von Micro­soft, sondern aus Invest­ments in den Berei­chen Pharma, Lebens­mittel (Saatgut, Fast Food), Waffen, Techno­lo­gien zur Wetter­mo­di­fi­ka­tion. Wenn man sich ansieht, wieviel Geld mit unlau­teren Invest­ments verdient wird, und wie wenig im Gegen­teil dazu dann tatsäch­lich für wirklich gute Zwecke gespendet wird, erhält das Image des Philan­thropen deutliche Risse. Warum inves­tiert man in Bereiche, welche die Zerstö­rung der Umwelt und in die Zerstö­rung der Gesund­heit der Erdbe­völ­ke­rung forcieren, um hinterher mit der Lösung von Problemen noch viel mehr Geld zu verdienen? All das sind berech­tigte Fragen, die offen gestellt werden müssen DÜRFEN. Wir sehen nun eine Pandemie die lange keine mehr ist, doch er hält die Schreck­ge­spenst der größten Pandemie seit 100 Jahren immer noch aufrecht. Staaten sollen die Impfstoff-Forschung und Entwick­lung finan­zieren, Staaten sollen Produk­ti­ons­stand­orte errichten und Staaten sollen die komplette Haftung übernehmen, da die Impfungen ein Globales Gut sein sollen. Aber die Gewinne sollen bei Pharma und in Gates’ eigener Tasche landen? Spätes­tens hier sollte man sich nüchtern die Frage stellen, was an all dem nicht stimmt. Was die Mensch­heit benötigt, sind eine intakte Natur, sauberes Wasser, biolo­gi­sche Nahrung, frische Luft und natür­li­ches Licht. Diese Ressourcen gehen für uns aber nach und nach verloren. Warum will man Menschen in Dritte-Welt-Ländern durch­impfen, bevor man mit wesent­lich weniger Kapital­auf­wand für eine Versor­gung mit ebendiesen lebens­wich­tigen Gütern sorgen kann. Wenn Bill Gates der Philan­throp wäre, als der er sich darstellt, würde er genau hier ansetzen. Alles andere ist ein unseriöses Modell zur Steuer­ver­mei­dung sowie zur Gewinn­ma­xi­mie­rung. Dies gilt auch für viele andere Oligar­chen der Neuzeit, die mit deren finan­zi­ellem Einfluss die Welt zu deren eigenen Vorteil gestalten wollen.

    1. Herr Burger, Sie setzen hier die Behaup­tung in die Welt, Gates verdiene sein Geld vor allem mit Waffen und “Techno­lo­gien zur Wetter­mo­di­fi­ka­tion”. Dafür hätte ich gerne einen Beleg, denn Ihre ganze weitere Argumen­ta­tion hängt daran. Bitte nur schrift­liche Belege, keine Filme. Mit Filmen kann und will ich nicht arbeiten. Dazu haben Filme, die als Debat­ten­bei­träge gedacht waren und mir zugeschickt wurden, schon zu viel meiner Zeit verschwendet.

  2. In anbetracht der jetztigen probleme ob Corona, ob flücht­ligs­krisen, ob Hochwasser, ob tausende tonnen von schlamm und abfall, bringen enorme belas­tungen auf alle menschen, ein kollaps der Finanz­krise könnte auf uns alle zukommen, die belas­tungen der umwelt nimmt immer zu. Die nachrichten braucht man sich nur anschauen.
    In dem video kommt zur sprache dass bill gates als reichster mensch alle hungers­nöte besei­tigen könnte, aber es vorzieht lieber in den impfungen steckt, und noch vieles kommt ans licht, die menschen werden verdummt.
    [Links und kopierte Texte gelöscht; JJK]

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