“Er sagt, was er denkt. Er ist authentisch.” Er heißt Trump.

Es soll ja ein Wert für sich sein, wenn jemand sagt, was er denkt. Oder wenn jemand authen­tisch ist. Das sagt auch die gut organi­sierte Propa­gan­da­truppe “Women vote Trump”. Ich zitiere von ihrer Start­seite: “Er sagt, was er denkt. Er ist authen­tisch.” Er heißt Trump. weiter­lesen

Erdogan: “Der Putschversuch war ein Geschenk Gottes.”

Am 16. Juli 2016, während sich das Schei­tern eines Militär­put­sches abzeich­nete, erklärte der konser­va­tive türki­sche Präsi­dent Tayyip Erdogan bei CNN Türk, der Putsch­ver­such sei “ein Geschenk Gottes” (oder eine “Gunst Gottes”) gewesen (welt​.de 17.7.2016). Nämlich ein willkom­mener Anlass, um das Land “zu säubern”, also Tausende von Erdogan-Gegnern einzu­sperren. Begeben wir uns mit dieser Dogmen­kritik also in religiöse Gefilde! Erdogan: “Der Putsch­ver­such war ein Geschenk Gottes.” weiter­lesen

Die Abgründe der Geht-nicht-gibt’s‑nicht-Kultur

Der VW-Diesel-Skandal ist offenbar ein Muster­bei­spiel dafür, wie das Dogma und die Haltung „Geht nicht gibt’s nicht“ einen Konzern ins Verderben führen kann. Und nicht nur einen Konzern; sondern auch, was gerne vergessen wird, die ganze Gesell­schaft. Die Grenz­werte für Stick­oxide, die die VWs in Usa und Europa drastisch überschritten haben, sind ja keine Erfin­dung fanati­scher Umwelt­schutz-Bürokraten, sondern sie kommen daher, dass Stick­oxide gesund­heits­schäd­lich sind. Die VW-Diesel­autos gefährden also die Gesund­heit von Millionen Menschen. Inzwi­schen proble­ma­ti­sieren Unter­neh­mens­be­rater eine Form von Reali­täts­ver­lust bei Top-Managern, die Betrugs­fälle wie bei VW provo­ziert.  Die Abgründe der Geht-nicht-gibt’s‑nicht-Kultur weiter­lesen

Irgendwie stimmt’s doch: Der Mensch ist des Menschen Wolf

In meinem dogmen­kri­ti­schen Buch habe ich das alte Dogma »Homo homini lupus« des briti­schen Philo­so­phen Thomas Hobbes kriti­siert: Denn Hobbes hat offen­sicht­lich inner­art­liche Aggres­sion (Mensch tötet Mensch) mit zwischen­art­li­chem Jagdver­halten (Wolf tötet Mensch, Mensch tötet Hasen) verwech­selt.1 Der usami­sche Karika­tu­rist Chris Browne hat Hobbes nun jedoch bestä­tigt – wenn auch ganz anders als Hobbes und seine Nachfolger es verstanden wissen wollten.

Irgendwie stimmt’s doch: Der Mensch ist des Menschen Wolf weiter­lesen

“Der Krieg gegen den Terror ist ein gerechter Krieg.” Wirklich?

Die furcht­baren Mordtaten von Paris beschwören den “Krieg gegen den Terror” wieder herauf, und erfah­rungs­gemäß wird dieser bald als “gerechter Krieg” gehei­ligt werden. Auch die Kriege gegen Hitler, gegen Milosevic, gegen Saddam Hussein, gegen die Taliban und gegen Gaddafi waren ja “gerechte Kriege”. Als Pazifist bestreite ich das und sage: Menschen zu töten ist vielleicht im Einzel­fall gerecht­fer­tigt, aber es kann niemals gerecht sein. “Der Krieg gegen den Terror ist ein gerechter Krieg.” Wirklich? weiter­lesen

„Konjunktur schadet der Wirtschaft.“

Abstruser geht’s nimmer: Die Tages­zei­tung Die Welt malte im April 2015 in einem Video einen „Senioren-Crash“ an die Wand, der angeb­lich deshalb bevor­steht, weil so viele Senioren ihr Geld nicht mehr sparen, sondern ausgeben. Im Film heißt es wörtlich: „Das ausge­ge­bene Geld wird dem Markt entzogen.“ Bitte was? „Konjunktur schadet der Wirtschaft.“ weiter­lesen

Da wackeln die Betonköpfe! Dogmendämmerung in Köln, 15.9.2015

Distel im Rinnstein (Foto: Korff)
Distel im Rinnstein (Foto: Korff)

„Flughäfen sind Jobma­schinen.“ – „Wer hohe Manager­ge­hälter kriti­siert, führt eine Neidde­batte.“ – „Kapital ist ein scheues Reh.“ – „Frauen sind Heulsusen.“ – „Männer denken immer nur an Sex.“ – „Menschen sind von Natur aus Egoisten.“ – „Viel hilft viel.“ – „Wer etwas kriti­siert, soll es erst mal selber besser machen.“  – Haben Sie sich auch schon mal über einen solchen dummen Spruch geärgert? Wer in solchen Situa­tionen elegant wider­spre­chen kann, ist klar im Vorteil. Dabei hilft neuer­dings ein Buch, und der Autor Jens Jürgen Korff kommt am 15.9.2015 nach Köln. Da wackeln die Beton­köpfe! Dogmen­däm­me­rung in Köln, 15.9.2015 weiter­lesen

Griechenland: “Ohne Schmerzen keine Heilung.”

“Auf den Rausch folgt der Kater, auf die Sünde die Kasteiung.” “Bei knapper Kasse wird gespart.” “Staaten, die über die Stränge gehauen haben, müssen eisern sparen.” «Wir können Wohlstand nicht durch Verschwen­dung herstellen.» «Ohne Schmerzen wird niemand gesund.» Mit Basta-Dogmen wie diesen recht­fer­tigen Wolfgang Schäuble und andere die Rosskur, die sie Griechen­land aufzwingen wollen. Constantin Seibt erinnerte am 2.7.2015 im Tages-Anzeiger (Zürich) daran, dass so schon Herbert Hoover und Heinrich Brüning in den 1930er Jahren ihre Katastro­phen­po­litik gerecht­fer­tigt haben. Austerität ist, so Seibt, die gefähr­lichste Idee Europas. Griechen­land: “Ohne Schmerzen keine Heilung.” weiter­lesen

“Der kleine Mann kann da gar nichts tun.”

In meiner Kritik am Duckmäu­ser­dogma schlechthin gehe ich auch auf die Rolle der Revolu­tionen in der Weltge­schichte ein. Dagegen kommt von konser­va­tiver Seite natür­lich der Einwand: “Was bringen Revolu­tionen? Gewalt und Chaos, Bürger­krieg, nur damit eine neue Clique von Profi­teuren die alte Clique verdrängt…” Gero von Randow hat sich in der ZEIT vom 20.2.2015 mit diesem Argument ziemlich klug ausein­an­der­ge­setzt. “Der kleine Mann kann da gar nichts tun.” weiter­lesen